Beim OVG Münster ist ein Finanzbeamter mit seinem Begehren gescheitert, eine Kontaktdermatitis gegen Tonerstaub als Dienstunfall anerkannt zu bekommen.
Der Kläger war zunächst Sachbearbeiter, anschließend Sachgebietsleiter in verschiedenen Finanzämtern des Landes Nordrhein-Westfalen. Er machte geltend, durch Tonerstaub aus Laserdruckern an einer Kontaktdermatitis erkrankt zu sein. Der Tonerstaub befinde sich sowohl in der Raumluft der Finanzämter als auch auf den dort zu bearbeitenden Schriftstücken. Die Oberfinanzdirektion lehnte eine Anerkennung der Erkrankung als Dienstunfall ab.
Die dagegen gerichtete Klage hatte beim VG Münster keinen Erfolg.
Das OVG Münster hat den Antrag des Klägers auf Zulassung der Berufung abgelehnt.
Nach Auffassung des Oberverwaltungsgerichts ist nicht nur eine Gefahr der Erkrankung erforderlich, sondern dass der Beamte dieser Gefahr besonders ausgesetzt ist. Die besondere Gefährdung müsse für die dienstliche Verrichtung des Beamten typisch sein und in erheblich höherem Maße als bei der übrigen Bevölkerung bestehen. Erforderlich sei mithin zweierlei. Zum einen müsse die konkrete dienstliche Tätigkeit ihrer Art nach eine hohe Wahrscheinlichkeit gerade der konkreten Erkrankung beinhalten. Diese Wahrscheinlichkeit müsse zum anderen deutlich höher sein als bei der übrigen Bevölkerung. Für beides seien die vom Kläger angeführten Quellen unergiebig. Zwar möge sich aus ihnen ergeben, dass Tonerstaub eine Kontaktdermatitis verursachen könne. Doch folge aus ihnen weder, dass die Tätigkeit im Innendienst eines Finanzamtes eine hohe Wahrscheinlichkeit der Erkrankung an einer Kontaktdermatitis mit sich bringe, noch, dass diese Wahrscheinlichkeit wesentlich höher sei als in anderen Berufen wie etwa bei Friseuren.
OVG Münster, Beschl. v. 08.07.2016 – 3 A 964/15
Pressemitteilung des OVG Münster vom 12.07.2016